Die Geschichte der Sachertorte
Österreich ist bekannt für seine Kaffeehauskultur und eine der wahrscheinlich bekanntesten Torten ist die Sachertorte. Zwar unkompliziert aber um sie perfekt zu machen, trotzdem kompliziert, süß aber trotzdem nicht überzuckert, flaumig aber trotzdem nicht zu weich, ist und bleibt die Sachertorte ein Meisterstück der süßen Wiener Küche.
Die Sachertorte hat ihren Ursprung in der Hofküche des österreichischen Staatskanzlers Fürst Metternich, der im Jahr 1832 seine Küche anwies, für sich und seine Gäste ein besonderes Dessert zu kreieren. Unglücklicherweise, war genau an diesem Tag der Chefkoch krank und der 16-jährige Lehrling namens Franz Sacher musste einspringen. Der Fürst ermutigte den Lehrling noch mit den bekannten Worten: „Dass er mir aber keine Schand’ macht, heut’ Abend!″.
Franz Sacher bewältigte die ihm gestellte Aufgabe zur Zufriedenheit des Fürsten und seiner Gäste und kreierte die Grundform der Sachertorte.
Das original Sachertorten Rezept
Bekannt wurde die berühmte Torte erst mit seinem Sohn Eduard Sacher, der während seiner Ausbildung beim k.u.k. Hofzuckerbäcker Demel die Rezeptur zur heutigen Version verfeinerte. Daher wurde lange Zeit die originale Sachertorte bei Demel serviert. Erst als Eduard Sacher 1876 das Hotel Sacher gründete, wurde die bekannte Torte auch dort serviert. Als das Hotel Sacher 1934 den Konkurs anmeldete, fand der gleichnamige Sohn Eduard Sacher wieder eine Anstellung bei der Konditorei Demel, sodass das Alleinverkaufsrecht für die Eduard-Sacher-Torte auf den k.u.k. Hofzuckerbäcker überging.
Im Jahre 1938 führte der neue Besitzer des Hotel Sacher den Verkauf der berühmten Torte wieder ein und ließ die Bezeichnung Original Sachertorte als Markenzeichen eintragen. Dies entfaltete sich später zu einem langjährigen Rechtsstreit zwischen der Konditorei Demel und dem Hotel Sacher.
In diesen, mehrere Jahre, andauernden Prozessen, diskutierte man nicht nur über die Eigentumsrechte, sondern auch um die genaue Rezeptur der originalen Torte. Ob wohl Butter oder Margarine die richtige Zutat wäre und ob außer der Schicht Marillenmarmelade unter der Glasur eine zweite in der Mitte der Torte aufzutragen wäre oder nicht.
Seither wird im Hotel Sacher die „Original Sachertorte“ verkauft und serviert und in der Konditorei Demel, unter dem Namen „Demel’s Sachertorte“. Beide Torten sind sich sehr ähnlich und unterscheiden sich auf den ersten Blick in Schichten der Marmelade (im Hotel Sacher wird die Torte mit einer weiteren Schicht Marmelade in der Mitte serviert). Welche der Beiden nun die gelungenere ist, musst Du bei Deinem nächsten Besuch in Österreich selbst entscheiden.
Bis dahin zeige ich Dir meine Version der Torte, die eine Mischung von verschiedenen Rezepten ist. Das Rezept der originalen Sachertorte, bleibt weiterhin ein gut verschlossenes Geheimnis, doch ich hoffe, dass Dir mein Rezept genauso viel Gaumenfreude bereitet.
Probiere doch mal mein Rezept für Schokoladen Soufflé aus
Immer mit Schlag
Es gibt in der Kulinarik einfach ein paar Kombinationen, die wie die Faust aufs Auge passen. Selten wird jemand über Würste mit Senf, Mozzarella mit Balsamico Essig, Nudeln mit Käse, oder Bananen mit Schokolade diskutieren. Meiner Meinung nach gehen geschlagener Schlagobers (Österreichisch für Sahne) und Sachertorte definitiv eine dieser kosmischen Verbindungen ein. Wenn Du also dieses Rezept ausprobierst, vergiss nicht ein Schlagobers zu kaufen, um Dein kulinarisches Erlebnis perfekt zu machen. Ich bin mir sicher, dass Du Dich mit einer Sachertorte mit geschlagenem Schlagobers und dazu einer Tasse Kaffee wie in einem Wiener Kaffeehaus fühlen wirst.
Sachertorten Rezept
Ausstattung
- runde Kuchenform (Springform)
- Handmixer oder Schneebesen
- Küchenthermometer
- Küchenwaage
- Feines Sieb
- Tortengitter (optional)
Zutaten
Für die Torte
- 140 g Butter handwarm
- 50 g Zucker wenn möglich Staubzucker
- 140 g Schokolade dunkel min. 55% Kakaoanteil
- 6 Eigelb Raumtemperatur
- 6 Eiklar Raumtemperatur
- 170 g Zucker Kristallzucker
- 130 g Mehl glatt
- 20 g Kakaopulver
- 1/2 Teelöfel Backpulver
- 1 Prise Feines Salz
- 200 g Marillenmarmelade
Für die Sacherglasur
- 200 g Schokolade dunkel min. 55% Kakaoanteil
- 250 g Zucker Kristallzucker
- 170 g Wasser
Zubereitung
Die Schokoladentorte
- Das Backrohr auf 170 °C vorheizen.
- Die Schokolade für den Teig (140g) über Wasserbad, im Ofen oder in der Mikrowelle Lippen-warm schmelzen.
- Die handwarme Butter und den Staubzucker (50g) mit einem Handmixer schaumig schlagen. Nach und nach die Eidotter in die Buttermasse einrühren.
- Langsam die geschmolzene Schokolade in die Buttermasse einrühren.
- Eine Prise feines Salz und 1/4 des Zuckers (ca. 45g) zum Eiklar hinzufügen und langsam zu mixen beginnen. Sobald die Mischung schaumig wird, weitere 2/4 des Zuckers (ca. 90g) hinzufügen und die Geschwindigkeit erhöhen. Sobald sich schon ein Eischnee formt, den restlichen Zucker hinzufügen und in maximaler Geschwindigkeit für ca. 2 min. mixen bis sich steife Spitzen formen wenn sie den Schneebesen herausziehen.
- Den Eischnee vorsichtig unter die Masse heben.
- Das Mehl, das Kakaopulver und das Backpulver miteinander vermischen und dann über die restliche Masse sieben. Stück für Stück das Mehl in mehreren Etappen unterheben.
- Die Tortenform Buttern und Mehlen damit der Kuchen sich später leichter aus der Form löst.
- Die Masse in die Form füllen und in den 170 °C heißen Backofen geben. Die ersten 30 min. bei 170 °C backen, dann die Temperatur auf 150 °C reduzieren und weitere 20 min. backen.
- Die Torte erkalten lassen, aus der Form lösen und in der Mitte horizontal einmal durchschneiden.
- Die Marillenmarmelade in einem Topf leicht erhitzen und glattrühren. Durch ein feines Sieb passieren und die Torte damit in der Mitte dünn bestreichen. Die Torte zusammensetzen und seitlich und oben auch mit Marmelade bestreichen.
Die Schokoladenglasur
- Den Zucker und das Wasser zusammen in einem Topf unter Rühren aufkochen.
- Die Zuckerlösung zum "kurzen Faden" kochen (das heißt bis die Zuckerlösung 106 °C erreicht hat).
- Vom Feuer nehmen und die zerkleinerte Schokolade in der heißen Zuckerlösung auflösen.
- Den Topf in kaltes Wasser stellen und mit der Rückseite eines Kochlöffels die Glasur am Gefäßrand reiben (tablieren), bis die Glasur eine dickliche Konsistenz aufweist und glänzend ist. Dann die Glasur durch ein feines Sieb passieren, damit weniger Luftblasen entstehen, und kleine Teilchen aufgefangen werden.
- Die Torte auf ein Gitter stellen und mit der Schokoladenglasur übergießen.
- Die Glasur auskühlen und erstarren lassen. Mit geschlagenem Schlagobers (Sahne) servieren.